Maximal komplex: Der neue Chronograph von A. Lange & Söhne

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A. Lange & Söhne haben sich mit ihrer neuesten Kreation mal wieder selbst übertroffen: mit dem Triple Split wird es nicht weniger als gewaltig. Damit hat der Hersteller den kompliziertesten Chronographen, den es bisher auf dem Markt gab – den Double-Split aus dem eigenen Haus! – übertroffen.
Der Triple Split ist der erste mechanische Schleppzeiger-Chronograph der Welt, der mehrstündige Vergleichsmessungen ermöglicht; je ein zusätzlicher Schleppzeiger auf den Minuten- und Stunden-Totalisatoren erlaubt es, Zwischen- und Referenzzeiten bis zu einer Dauer von zwölf Stunden zu stoppen.
Schon der Vorgänger hat die Uhrenwelt zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen – und zwar nicht nur wegen der gebotenen Funktionen, sondern vor allem auch wegen seinem spektakulären, wunderschönen Werk. Der A. Lange & Söhne Triple Split steht da in Nichts hintenan. Recht eindrucksvoller geht es nicht.

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Und ja ja, wir sind uns dessen mehr als bewusst, dass das iPhone in unser aller Taschen das Selbe bewerkstelligen kann. Aber wie alle Uhrenliebhaber und -kenner wissen, geht es darum nicht. Worum es geht, ist die Anerkennung und Wertschätzung außergewöhnlicher technischer Entwicklung und Umsetzung – und dann auch noch verpackt in solch außerordentliche Schönheit.

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Also. Was genau ist der Triple Split? Einfach gesagt (mal abgesehen davon, dass daran nichts, aber auch gar nichts einfach ist), hat A. Lange & Söhne den Double Split genommen und zwei Stundenzähler mehr hinzugefügt, und fertig ist die Triple Split.
Der Double Split erlaubte Zeitmessungen bis zu einer Dauer von 30 Minuten – und spielte damit schon in einer ganz anderen Liga als alle anderen Chronographen. Der Triple Split erweitert nun den Messbereich der Rattrapante-Funktion auf das 24-fache, und misst Additions- und Vergleichszeiten bis zu einer Dauer von 12 Stunden. Mit dieser Uhr lassen sich doch glatt die Zeiten zweier Gegner eines z.B. Formel-1-Rennens vergleichen. Es lassen sich aber auch die Zeiten nacheinander beginnender Ereignisse erfassen und die Zeiten mehrstündiger Ereignisse addieren. Während einer Additionszeitmessung lassen sich wiederum beliebig viele Zwischenzeiten messen.

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Im Ruhezustand liegen die jeweiligen Zeigerpaare – zentraler Sekundenzeiger, Minuten- und Stundenzähler – übereinander. Sobald die Zeitmessung gestartet wird, laufen sie gemeinsam los, bis sie durch Betätigung des Rattrapante-Drückers getrennt werden. Die drei gebläuten Stahlzeiger bleiben stehen und geben die Zwischenzeit an, während die Sekundenzeiger, Minuten- und Stundenzähler weiterlaufen und die Gesamtzeitmessung fortsetzen. Durch eine zweite Betätigung des Rattrapante-Drückers holen die drei gestoppten Zeiger die laufenden wieder ein und setzen die Zeitmessung synchron mit ihnen fort.

Darüber hinaus ist die Uhr auch noch mit einer Flyback-Funktion ausgestattet, die – wie kann es anders sein – auf alle drei Zeigerpaare wirkt. Damit lässt sich der Chronograph bei laufender Zeitmessung durch Betätigung des unteren Chronographen-Drückers auf null stellen und sofort wieder starten. Eine Gangreserveanzeige mit der Lange-typischen AUF/AB-Kennzeichnung informiert darüber, wie viel von der maximal 55-stündigen Gangautonomie noch zur Verfügung steht.

Das übersichtliche graue Zifferblatt aus massivem Silber harmoniert auf das Beste mit dem 43,2 Millimeter großen Gehäuse aus Weißgold. Die drei Rattrapante-Zeiger aus gebläutem Stahl setzen sich deutlich gegenüber den rhodinierten Chronographen-Zeigern ab. Die Zeiger der Zeitanzeige sowie die aufgesetzten Stabindizes bestehen aus rhodiniertem Gold. Stunden- und Minutenzeiger sind selbstverständlich nachtleuchtend.

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Dieses Wunderwerk der Technik, das A. Lange & Söhne in den Triple Split verbaut hat, ist ein von Grund auf neu entwickeltes Werk, das sich vom Kaliber L001.1 aus dem Double-Split in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die Gangreserveanzeige wurde nach unten versetzt, um im oberen Bereich des Zifferblatts eine größere Anzeigenfläche für den Rattrapante-Stundenzähler zu schaffen. Die bemerkenswerteste Leistung: alle zusätzlichen Bauteile konnten so in das Werk integriert werden, dass das Gehäuse gegenüber der Double-Split nicht vergrößert werden musste.
Die Entwicklung eines dreifachen Rattrapante-Mechanismus, der drei Zeigerpaare entweder synchron oder unabhängig voneinander steuert, hat die Konstrukteure von A. Lange & Söhne vor enorme technische Herausforderungen gestellt. Schon ein einfacher Rattrapante-Mechanismus verfügt über zwei Zeiger, die auf ineinanderlaufenden Wellen befestigt sind; im Fall des Triple-Rattrapante-Mechanismus ist diese Anordnung gleich dreimal vorhanden.
A. Lange & Söhne hat bei der Konstruktion des Werks sichergestellt, dass sich weder die Messung von Zwischenzeiten noch das Vorrücken des springenden Minutenzählers auf die Gangstabilität auswirken. Den Amplitudenabfall verhindert der eigens entwickelte Isolator-Mechanismus.

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Ein solches Werk muss man natürlich einsehen können. Vor allem, weil A. Lange & Söhne sich es nicht nehmen ließ, das Ganze auch noch ordentlich zu verzieren.

Der A. Lange & Söhne Triple Split ist auf 100 Exemplare limitiert.

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